Jeder Autofahrer kennt die braunen Tafeln, die auf Sehenswürdigkeiten hinweisen. Die Autobahntafeln in Bayern werden multimedial: Die Bayern Tourismus Marketing GmbH hat ihnen zusammen mit verschiedenen Partnern das Sprechen beigebracht. Direkt bei der Fahrt, über eine App oder perspektivisch auch über das Navi.
Sie sind von den Autobahnen nicht wegzudenken – und trotzdem wird ihnen nur mäßige Beachtung geschenkt: die braunen Schilder jenseits der Leitplanken, die auf Sehenswürdigkeiten am Ort hinweisen. Ganze 849 gibt es davon in Bayern, korrekt heißen sie „touristische Unterrichtungstafeln“. Doch nun ist etwas geschehen mit diesen statischen 2-D-Gebilden. Sie sind multimedial geworden.
Um dies zu ermöglichen, hat sich die Bayern Tourismus Marketing GmbH mit MAQNIFY, den Regionalverbänden von Allgäu/Bayerisch-Schwaben, Oberbayern, Ostbayern und Franken, sowie Cerence zusammengetan, dem weltweit führenden Anbieter von KI-gestützten Assistenten für die Automobil- und Mobilitätsbranche. „Mit der Audio-App “Erlebnisguide” von MAQNIFY können sich Reisende genau anhören, was es mit den Orten, diesen “Points of Interest”, auf sich hat, warum sich ein Besuch lohnt und welche Geschichten es dort zu erzählen gibt“, erläutert Barbara Radomski, Geschäftsführerin der Bayern Tourismus Marketing GmbH.
Und durch die Integration mit Cerence Tour Guide, einer KI-gestützten Anwendung für Kfz-Assistenten, die professionelle, geführte Tour-Inhalte direkt ins Auto bringt, wird das Angebot sogar noch leistungsfähiger, da der Kfz-Assistent in der Lage ist, gesprochene Informationen über wichtige Orte und Sehenswürdigkeiten zu liefern, während der Fahrer auf seiner Reise voranschreitet.
Sehenswürdigkeiten, Welterbestätten, besondere Landschaften oder historische Orte – das alles kann entlang des Weges entdeckt werden. Und besonders viele dieser Schilder gibt es tatsächlich in Bayern. Allein an einer der wohl meistgenutzten Routen im Freistaat, der Autobahn 8 von München Richtung Salzburg, stehen nach Zählung der Autobahndirektion Südbayern knapp 30 Tafeln. Und es werden mehr: Als die Schilder 1988 zum ersten Mal an der Autobahn erschienen, mussten sie noch in mindestens 20 Kilometern Abstand zueinander aufgebaut werden. Diese Beschränkung gibt es nicht mehr.
Autobahntafeln in Bayern werden multimedial: Geschichten werden beim Vorbeifahren erzählt
Ihre Geschichte erzählen die Tafeln entlang der 2.500 bayerischen Autobahnkilometer genau dann, wenn man an ihnen vorbeifährt. So wird die Fahrt zu einer echten Entdeckungsreise. „Die Hör- und Textbeiträge versorgen die Reisenden mit Information und Inspiration, spannenden Geschichten und abwechslungsreichen Anregungen”, sagt Radomski.
Und: „Zukünftig sollen auch weiterführende Informationen wie Parkplatzauslastungen oder Veranstaltungshighlights für Autofahrer ausgespielt werden, um die komplette Reise des Gastes zu begleiten”.
Ein Mehrwert der App: Sie kann sowohl während als auch schon vor der Fahrt als Reiseplaner genutzt werden. Und noch eine andere Art des Hörens soll in Zukunft möglich sein: Durch die Zusammenarbeit von MAQNIFY mit Cerence werden die Informationen bald direkt in den Autos verfügbar sein. „Bereits in diesem Jahr werden erste Hersteller den Tour Guide als Integration in den Onboard-Navigationssystemen anbieten“, freut sich Radomski.
Unterstützung künstlicher Intelligenz im Tourismus
„Wir sind stolz darauf, mit MAQNIFY und der Bayern Tourismus Marketing GmbH zusammenzuarbeiten, um Fahrer und Beifahrer durch aufregende, neue Reisen zu führen und ihre Zeit auf der Straße zu bereichern“, sagt Christophe Couvreur, Senior Vice President & General Manager, Core Products bei Cerence. Couvreur sieht in dem Produkt Cerence Tour Guide ein hervorragendes Beispiel dafür, dass Sprachtechnologien, die durch künstliche Intelligenz gestützt werden, das Erlebnis im Auto aufwerten können.
Die Audiodateien werden als Open-Data-Files angeboten. „Das Projekt “Erlebnisguide“ ist somit eines der ersten Anwendungsbeispiele für die Nutzung der BayernCloud Tourismus. Für interessierte Nutzer werden die Audiodateien also mit dem Start der Plattform ab Mitte des Jahres 2022 kostenfrei zur Verfügung stehen und können auch für andere Projekte verwendet werden“, so Markus Garnitz, Leiter der Kompetenzstelle Digitalisierung. Zudem sind, analog zu jeder Tafel, ein Bild, Zieladresse und eine Kurzbeschreibung hinterlegt – so dass man gleich ans Ziel jenseits der Autobahn navigieren kann. Und wer noch kein Reiseziel für den kommenden Urlaub in Bayern hat, der kann die App bequem von Daheim aus als Reiseplaner verwenden.