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Emilia Romagna: Fünf Geheimtipps fernab vom Massentourismus

von Marc Schnerr

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Wer in Rimini gebadet, Ravennas Kirchen besichtigt und in Bologna Tagliatelle al Ragù gegessen hat, ist noch lange nicht durch mit der Emilia Romagna. Es gibt dort wunderschöne Orte zu entdecken, die nicht einmal alle Einheimischen kennen.

Bertinoro: Terrazzo della Romagna

Dass sich der kleine mittelalterliche Weiler, der ganz oben auf dem Monte Cesubeo, unweit von Cesena, am Rande des Apennins thront, sehr selbstbewusst „Terrazzo della Romagna“ nennt, hat einen guten Grund: Der Blick von der Aussichtsterrasse an der Piazza della Libertà geht über die sanft gewellte Landschaft der Romagna bis nach Bologna und Rimini. Wer lange genug in die Ferne geschaut hat, dreht sich einfach um. Auf der gleichen Piazza steht auch der imposante Palazzo Ordelaffi mit Uhrenturm, in dem das Rathaus untergebracht ist, und die 1247 errichtete Säule Colonna degli Anelli, die als Symbol des 11.000-Einwohner-Dorfes und dessen historischer Gastfreundschaft gilt. Auch jenseits der Piazza della Libertà ist Bertinoro sehenswert: Mit seinen antiken Häusern, Türmen und Mauern, den Kirchen und Festungen, Trattorien und Weinlokalen ist der Ort ein ideales Ausflugsziel, ganz gleich ob man sich an der Küste oder in einer der schönen Städte der Emilia Romagna befindet.

Bertinoro © Davide Daltri
Bertinoro © Davide Daltri
Bertinoro © Fotoarchiv APT Servizi 1
Bertinoro © Fotoarchiv APT Servizi

Pennabilli: Unterwegs im oberen Marecchia-Tal

Das hübsche Pennabilli im Hinterland von Rimini ist vor allem als Wohnort des 2012 verstorbenen Dichters und Künstlers Tonino Guerra bekannt – sein Haus sowie viele seiner Open-Air-Kunstwerke können dort besichtigt werden. Das Dorf im oberen Marecchia-Tal wurde zudem Standort verschiedener Dauerausstellungen mit dem Sammelnamen “Orte der Seele”, darunter ein Garten der vergessenen Früchte, in dem heute beinahe verschwundene Obstbaumarten wachsen, ein Refugium der verlassenen Madonnen mit einer Sammlung von Heiligenbildern und ein Wallfahrtsort der Gedanken, in dem sieben rätselhafte Steinskulpturen und eine Bank zum Meditieren stehen. Es lohnt sich auch, den Kulturverein “Il mondo di Tonino Guerra” zu besuchen. Das Museum ist im Untergeschoss des Oratoriums Santa Maria della Misericordia aus dem 14. Jahrhundert untergebracht. Hier sind Skulpturen, “mobilacci” (selbst entworfene Möbel), Keramiken, Malereien, Wandteppiche und andere vom Künstler geschaffene Werke zu bewundern.

Pennabilli © arch prov RN 1
Pennabilli © arch prov RN
Garten der vergessenen Fruechte © Paritani Prov. Rn
Pennabilli © Paritani Prov. Rn
Pennabilli Welt des Kuenstlers Tonino Guerra © Paritani Prov. Rn 1
Pennabilli © Paritani Prov. Rn

Burg Canossa: Auf den Spuren von Heinrich IV

Der stets unerfreuliche Gang nach Canossa bezieht sich auf den Bitt- und Bußgang von Heinrich IV zu Papst Gregor VII, der sich als Gast der Markgräfin Mathilde von Canossa in deren auf einem Sandsteinhügel errichteten Burg zwischen Bologna und Parma aufhielt. Der deutsch-römische Kaiser wartete drei Tage und drei Nächte kniend vor dem Eingangstor, bevor er vorgelassen wurde. Tempi passati. Wer sich heute nach Canossa begibt, macht das mit Vergnügen. Vom ehemaligen Schloss stehen nur noch die Grundmauern, die erahnen lassen, wie mächtig es einst gewesen ist. 1878 erwarb der italienische Staat die stimmungsvolle Ruine. Auf dem Gelände befindet sich auch das Museum Naborre Campanini. Die dort gezeigten Artefakte stammen von den Ausgrabungen in der Burg und vermitteln ein Bild von Mathildes Leben und ihrer Zeit.

In der Region um das Schloss entstand 2018 „Terre di Canossa“, ein Netzwerk touristischer Routen. Es erstreckt sich von den Ausläufern des Apennins von Reggio Emilia bis ins Zentrum des fruchtbaren Val d’Enza zwischen den Provinzen Reggio Emilia und Parma und hat zum Ziel, Urlaubern die Geschichte und Kultur sowie die kulinarischen und weinbaulichen Produkte des Gebiets näherzubringen.

Castello di Canossa © Simone Lugarini 1
Castello di Canossa © Simone Lugarini

Castelvetro di Modena: Im Food-Himmel

Zwischen Modena und Bologna liegt Castelvetro di Modena. Diese kleine Gemeinde, die zur Römerzeit ein Militärlager beherbergte, zählt zu den sogenannten „Terre di Castelli“ und begeistert die Besucher heute mit ihrem authentischen, mittelalterlichen Flair. Besonders charmant ist die Piazza Roma, die mit ihrem schmucken Schachbrettboden sowie dem freistehenden Uhrenturm das Herzstück des Ortes bildet. Feinschmeckern dürften die kleine Gemeinde und ihr unmittelbares Umland bereits bekannt sein: Hier wachsen die Trauben für den fruchtigen, perlenden Rotwein Lambrusco Grasparossa, oft und gerne in Bio-Qualität. Zudem werden auch regionale Pasta-Spezialitäten, Parmigiano Reggiano und Aceto Balsamico Tradizionale hergestellt, die es direkt vor Ort bei den Produzenten oder in vielen netten Trattorien zu kosten gibt. Auch die ländlichen Agriturismi der Region, in denen man übernachten aber auch sehr gut essen kann, haben „gnocco fritto“ – frittierte Teigtaschen, die, in Kombination mit Prosciutto, Salami oder anderen Wurstwaren, gegessen werden – handgemachte Tortelloni mit Ricotta und Spinat und weitere lokale Spezialitäten auf ihren Menükarten. Meist als unverfälschte und traditionell zubereitete Hausmannskost, manchmal aber auch mit verfeinerten Gourmet-Ambitionen. Ebenso spannend ist der Besuch einer Weinkellerei. Fast immer können geführte Besichtigungen gebucht werden, zum Abschluss gibt es eine Verkostung und die Möglichkeit, den neuen Lieblingswein zu kaufen. Zusammen mit einer Portion Tortellini und einem jungen Stück Parmesan hat man ein paar leckere Kostproben der Emilia Romagna auf dem Tisch – buon appetito!

Weinberge rund um Castelvetro © Gemeinde Castelvetro 1
Castelvetro © Gemeinde Castelvetro
Food © Gemeinde Castelvetro 1
Castelvetro © Gemeinde Castelvetro
Altstadt Castelvetro © Gemeinde Castelvetro 1
Castelvetro © Gemeinde Castelvetro

Castello di Rivalta: Staunen, speisen, schlafen

Die holländische Königsfamilie, Mode-Zar Giorgio Armani und die italienische Star-Influencerin Chiara Ferragni zählen zu den prominenten Gästen der imposanten Burg. Sie steht südlich von Piacenza in einem zauberhaften, mittelalterlichen Weiler und wird seit dem 13. Jahrhundert von den Grafen Zanardi Landi bewohnt. Die beeindruckende Festung mit ihren über 50 Sälen ist für den Privatgebrauch aber viel zu groß. Deshalb kann Castello di Rivalta nicht nur im Rahmen von Führungen besichtigt, sondern auch wie ein Hotel bewohnt werden. Romantiker lieben den prachtvollen, historischen Rahmen für prunkvolle Hochzeitsfeiern, Gourmets kommen zum Essen vorbei, Kunstliebhaber, um die Ausstellungen der Familien-Sammlung zu bewundern. Regelmäßig finden Konzerte, Aufführungen, Benefiz-Veranstaltungen und Präsentationen in den teilweise mit Originalmobiliar und Textilien aus dem 15. Jahrhundert ausgestatteten Räumen statt. Wer lieber im Freien bleibt, lustwandelt durch den großen, gepflegten und wunderbar stillen Schlosspark.

Rivalta © Prov Piacenza 1
Castello di Rivalta © Prov Piacenza
Rivalta © Fotoarchiv APT Servizi
Castello di Rivalta © Fotoarchiv APT Servizi
Castello di Rivalta © Fotoarchiv APT Servizi
Castello di Rivalta © Fotoarchiv APT Servizi
Burg © Fotoarchiv APT Servizi
Castello di Rivalta © Fotoarchiv APT Servizi

Weitere Informationen auf www.emiliaromagnaturismo.it

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