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Italiens letzter Geheimtipp: Friaul-Julisch Venetien

Friaul-Julisch Venetien, ein noch weitgehend unbekanntes Gebiet voller kulinarischer, kultureller und landschaftlicher Highlights im Nord-Osten Italiens. Ja, es gibt sie noch, eine Ecke in Italien, die mit Fug und Recht als Insidertipp bezeichnet werden darf. Wir freuen uns sehr über unseren Neukunden und stellen Ihnen die facettenreiche Region kurz vor – vom bezaubernden Triest, der Hauptstadt des Kaffees, über Udine mit seinen Plätzen im venezianischen Stil bis hin zur atemberaubenden Naturvielfalt und den kulinarischen Besonderheiten. Zwischen den Bergen im Norden und den Lagunen der Adria gibt es einiges zu entdecken. Benvenuti!

Lagune von Grado © Ulderica da Pozzo

Lagune von Grado © Ulderica da Pozzo

Die vielfältige Landschaft des Friau

Von den majestätischen Bergen der Friaulischen Dolomiten, der Karnischen und der Julischen Alpen bis zur glitzernden Adriaküste bietet die Region eine atemberaubende Landschaft voller Kontraste und einmaliger Erlebnisse. Ob Wintersport-Fans, SonnenanbeterInnen, NaturliebhaberInnen oder AktivurlauberInnen – hier kommen alle auf ihre Kosten. Dabei ist die vielfältige und abwechslungsreiche Natur dieser Gegend zum größten Teil noch touristisch unerschlossen und unberührt. In den Wäldern, Bergen und an den Küsten sind zahlreiche Tierarten zuhause – vom Triel in der Steppe über den Gänsegeier bis hin zum weißen Carmague-Pferd in den Lagunen. Kein Wunder also, dass die Region sich über die Jahre zum Hotspot für Tierbeobachtungen entwickelt hat.

Skigebiet Varmost Forni di Sopra Friaulische Dolomiten © Nicola Brollo, Fivestudio.it

Wer jedoch selbst aktiv sein will, nimmt die Landschaft am besten unter die eigenen Füße – ob auf den Skipisten der Friaulischen Dolomiten oder auf Wander- und Radwegen wie dem Alpe Adria Trail und dem Alpe Adria Radweg, die durch Karnien und die Julischen Alpen führen. Abenteuer und Ursprünglichkeit bietet das Karsthochgebiet, das sich von Görz über Monfalcone bis nach Triest erstreckt. Hier kraxelt man über felsige Wege, genießt vom Duino Schloss einen fantastischen Blick über die Adria und entdeckt mystische Grotten und Dolinen – jene für ein Karstgebiet typischen Senkhöhlen. Eine der größten der Welt, die für Besucher zugängig ist, befindet sich unmittelbar hinter den Toren der Hafenstadt Triest: Die „Grotta Gigante“ ermöglicht einen einzigartigen Einblick in die geologische Geschichte der Region. Doch der Karst ist nicht nur ein naturwissenschaftliches Zeugnis der Entwicklung des Gebiets, dort wird auch das slawische und romanische Kulturerbe gelebt. Ein Paradebeispiel hierfür sind die vielen Osmize – traditionelle Bauernschänken, die neben jeder Menge Herzlichkeit auch regionale Spezialitäten anbieten. Besonders an diesen Orten erleben Besucher die faszinierende Mischung kultureller Einflüsse, die diese Region so sehr prägen.

Osmiza kulinarische Tradition im Karst von Triest © Fabrice Gallina 

Sonnige Aussichten für den Badeurlaub

Keine Frage: Italien zu besuchen, ohne das Meer zu genießen, ist wie ein Cappuccino ohne Milchschaum! Das gilt umso mehr für einen Besuch Friaul-Julisch Venetiens. Die 130 Kilometer lange Küste verspricht jede Menge Abwechslung: traumhafte Sandstrände, versteckte Felsbuchten oder die einzigartigen Lagunen von Grado und Marano Lagunare. Letztere sind Sumpflandschaft und riesiges Ökosystem zugleich, mit zahlreichen Inseln, Sandbänken und Kanälen. An verschiedenen Stellen stehen sogar noch kleine Fischerhütten, die sogenannten “Casoni”. Während einer Tour mit dem Boot oder SUP durch das seichte Wasser bewundern BesucherInnen die stets individuell gestalteten Häuschen, die auf den kleinen Inseln in der Lagune versteckt sind. Für einen entspannten Strandurlaub an der Adria empfehlen sich etliche Orte. Die dort an unzähligen Stränden und Yachthäfen gehisste „Blaue Flagge“ ist ein Gütesigel für besonders gute Wasserqualität und den Schutz der Umwelt. Einer der bekanntesten Badeorte ist zweifellos Lignano Sabbiadoro.

Lignano Sabbiadoro © Francesco Marongiu (2)

Mehrere Camping-Resorts, jede Menge Beachclubs und Restaurants sorgen im Sommer für ordentlich Stimmung. Etwas ruhiger und exklusiver geht es hingegen auf der Sonneninsel Grado zu. Das »Sylt Italiens« lockt mit einem acht Kilometer langen Sandstrand, lässigen Bars und einer fantastischen Promenade zum Flanieren. Der Golf von Triest hingegen hat mit der Bucht Baia di Sistiana ebenfalls einen außergewöhnlichen Ort zum Abkühlen im Meer zu bieten. Besonders Familien mit kleinen Kindern werden die Strände Friaul-Julisch Venetiens lieben. Schließlich ist das Wasser sehr seicht – ideal für die Jüngsten zum Planschen, Buddeln und Spaß haben. Neben den großen Badeorten gibt es auch malerische Örtchen wie das historische Fischerdorf Marano Lagunare, Muggia oder Portopiccolo zu entdecken. Urlauber finden dort auch unzählige Restaurants, die frische Meeresfrüchte wie zum Beispiel verschiedene Venusmuschelarten anbieten und sie auf eine kulinarische Reise mitnehmen.

Ein Eldorado für Genießer

Friaul-Julisch Venetien ist ein Schmelztiegel der Kulturen. Und das spiegelt sich auch in den Kochtöpfen der Region wider: Ob slawisch, österreichisch oder italienisch – die vielfältigen Einflüsse lassen sich stets erschmecken. Dabei spielt für die BewohnerInnen der Erhalt dieses kulinarischen Erbes eine besonders große Rolle. Initiativen wie die Slow Food Förderkreise unterstützen kleine herausragende Produzenten, die zu verschwinden drohen, setzen sich für traditionelle Gewerbe und Arbeitstechniken ein oder sichern den Erhalt antiker Obst- und Gemüsesorten. Doch auch Produkte wie der San Daniele Schinken, das aus der Provinz Triest stammende Olivenöl oder der Montasio Käse – allesamt von Weltruhm – stammen aus Friaul-Julisch Venetien. Und natürlich, der Wein! Insgesamt werden in der Region jedes Jahr rund 90 Millionen Flaschen Wein in neun DOC-Gebieten abgefüllt.

Montasio Käse aus den julischen Alpen © Davide Monti

Aufgrund der besonders guten klimatischen und geografischen Bedingungen gedeiht dieser in Friaul-Julisch Venetien hervorragend. Die oft kleinen, familiengeführten Betriebe überzeugen mit der Qualität und Exklusivität ihrer Produkte – und sind zurecht in etlichen Sternerestaurants der Welt zu finden. Wer Friulano, Ribolla gialla und weitere Weine der Region in ihrer Vielfalt genießen will, der nimmt am besten die Strada del Vino e dei Sapori. Sie führt WeinliebhaberInnen und FeinschmeckerInnen auf eine kulinarische Entdeckungsreise von den Bergen bis an die Küste.

Eine Region im Zentrum Europas

Aufgrund seiner geografischen Lage war Friaul-Julisch Venetien Zeuge der bewegten Geschichte des 20. Jahrhunderts. Mit dem Fall des Eisernen Vorhangs vor rund 30 Jahren war die Region endlich wieder im Herzen Europas. Ein Status, den sie bereits über viele hundert Jahre innehatte und der geprägt war durch die Mischung aus italienischen, österreichischen und slowenischen Einflüssen, die sich bis heute in Sprache, Architektur und Kulinarik wiederfinden. In den fünf UNESCO-Städten Friaul-Julisch Venetiens wird Vergangenheit lebendig und Geschichte greifbar: Aquileia, einst zweitgrößte Metropole des Römerreichs. Cividale del Friuli, die Langobardenhauptstadt. Palmanova, eine sternförmige Festungsstadt der Renaissance. Palù di Livenza, ein Feuchtgebiet mit neolithischen Pfahlbauten. Und das unberührte Gebiet der Friaulischen Dolomiten mit seinen kristallklaren Seen und Flüssen. Apropos besuchen, ein Ausflug nach Udine lohnt sich besonders, denn die Universitätsstadt garantiert italienische Lebensfreude pur.

Udine Piazza San Giacomo © Luigi Vitale

Sehr zu empfehlen: Zuerst durch die venezianischen Arkaden zum Schloss von Udine schlendern und anschließend den Abend mit dem traditionell ab 18 Uhr gereichten Aperitif in Gesellschaft der Einheimischen ausklingen lassen. Kultur– und Geschichtsinteressierte merken sich am besten Görz für einen Besuch vor. Die Stadt am Fuße des Collio-Weinanbaugebiets wurde mit ihrem slowenischen Nachbarn Nova Gorica zur Europäische Kulturhauptstadt 2025 gekürt und bereitet sich mit einem umfassenden Veranstaltungsprogramm auf den Termin vor.

Triest, das Wien der Adria

Triest hat eine faszinierende Ausstrahlung: voller Charme, weltoffen und gemütlich zugleich, mit viel Patina aber nirgends schäbig. An der nördlichen Adria, einen Steinwurf von der slowenischen Grenze entfernt, verbindet die Hafenstadt auf einzigartige Weise verschiedene Lebensarten. Ja, gar ein Hauch von Wien weht durch die Straßen. Schließlich prägt die ehemalige österreichisch-ungarische Regentschaft die Stadt bis heute nachhaltig. Zeugnisse dieser Vergangenheit: das Schloss Miramare oder die zahlreichen Literatur-Cafés. Keine Frage, die Stadt verbindet auf entspannte Art und Weise eine mitteleuropäische Seele mit mediterranem Flair.

Triest Piazza Unità d’Italia © Fabrice Gallina (2)

Kein Wunder also, dass Triest schon immer ein wichtiger Anziehungspunkt für KünstlerInnen und SchriftstellerInnen wie James Joyce oder Italo Svevo war, die dort Heimat und Inspiration zugleich fanden. Die Liebe zur Kunst und Kultur spiegelt sich auch in den historisch schönen Orten wider, die mit Retro-Schick und nostalgischem Flair begeistern. Besonders berühmt ist Triest jedoch für seine Kaffee-Kultur. Nachdem bereits im 16. Jahrhundert die ersten Bohnen in die Stadt kamen, entwickelte sie sich zu einem bedeutenden Handelszentrum für den Kaffee-Import und brachte einige der wichtigsten Röstereien des Landes hervor. Die Bedeutung des Wachmachers erleben Reisende in den großen Kaffeehäusern der Stadt hautnah. Wenn Jung und Alt bei einem „nero“, wie die Einheimischen ihren Espresso nennen, an der Theke zusammenkommen, wird man Zeuge ihrer tiefen Liebe zum Kaffee. Dem vermutlich besten Italiens.

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