Das Musée du Louvres, der Eiffelturm, das Schloss Versailles, das Disneyland Paris– Frankreich-Reisende haben meist ein klares Ziel vor Augen. Doch auch fernab von Paris, Mickey Mouse und Mona Lisa punktet das Hexagon mit zahlreichen Klassikern. Das mittelalterliche Guérande, der „Train de la Rhune“ im Baskenland, das Fort Boyard vor La Rochelle, die Dune du Pilat, der Badeort Saint-Jean-de-Monts und eine Surf-Session in Les Landes: Die französische Atlantikküste hat viel zu bieten. Wir stellen sechs Orte und Erlebnisse zwischen La Baule und Hendaye vor, die beim nächsten Frankreich-Urlaub unabdingbar sind.
Der Train de la Rhune: Mit der nostalgischen Zahnradbahn fahren
Direkt an der Grenze zu Spanien erhebt sich der 905 Meter hohe Gipfel des Berges La Rhune im französischen Baskenland. Ihm zu Füßen liegen – in nordwestlicher Richtung – Orte wie Saint-Jean-de-Luz, Bidart und Biarritz, aber auch die riesigen Wälder von Les Landes, der Atlantische Ozean und – im Süden – das Bidassoa-Tal. Wer die rund viereinhalbstündige Wanderung umgehen möchte, der besteigt in Sare, am Col de St. Ignace, den legendären „Train de la Rhune“. Seit 1924 ist die Bahn in Betrieb, heute ist sie eine der letzten noch funktionsfähigen Zahnradbahnen in der „Grande Nation“. Für die 736 Höhenmeter bis zum Gipfel benötigt sie 35 Minuten.
Das Fort Boyard: Mit dem Boot zur weltbekannten Festung
Es gleicht einem steinernen Schiff, das mitten im Atlantik auf Grund lief: das Fort Boyard. Die Festung liegt zwischen der Île d’Aix und der Île d’Oléron und erlangte dank der gleichnamigen Adventure-Gameshow Bekanntheit. Seine Ursprünge gehen auf das Jahr 1666 zurück: Der Bau des Forts wurde veranlasst, um den Hafen von La Rochelle bei Angriffen zu verteidigen. Kein einfaches Unterfangen, das stellte auch der Architekt und Baumeister Vauban fest, der mit den Arbeiten beauftragt wurde. Erst 1866 wurde das Fort fertiggestellt.
Doch mit den Fortschritten der Technik, insbesondere der verbesserten Reichweite der Artillerie, wurde das Fort nutzlos. Es kann nicht besichtigt werden, Boots- und Kajaktouren zeigen es jedoch aus nächster Nähe in seiner ganzen Pracht.
Die Dune du Pilat: Den höchsten Sandberg Europas erklimmen
Weltbekannt und doch immer wieder ein Erlebnis der besonderen Art: die Dune du Pilat. Mit 107 Metern Höhe, 2.700 Metern Länge und einer Breite von 500 Metern ist die höchste Wanderdüne Europas schon von Weitem sichtbar. Der Rundumblick auf das Bassin d’Arcachon beeindruckt. Und auch vom gegenüberliegenden Cap Ferret – jener Halbinsel, die das Bassin von Arcachon nach Westen hin begrenzt – ist die Düne ein Blickfang. Eine Besteigung dieses Naturwunders an der Atlantikküste lässt sich zum Beispiel mit einem Stopp in der Stadt Arcachon und einer Portion Austern in Andernos-les-Bains verbinden.
Die Stadt Guérande: Zeitreise ins Mittelalter
Wer den Namen Guérande hört, denkt meist zuerst an das „Sel de Guérande“, jenes traditionelle Meersalz aus dem französischen Département Loire-Atlantique. Die mittelalterliche Stadt Guérande jedoch begeisterte zu Recht bereits namhafte Schriftsteller wie Flaubert und Balzac. Die Stadtmauer mit ihren sechs Türmen und vier Toren, die die Stadt in vier Himmelsrichtungen zugänglich machen, steht seit 1877 unter Denkmalschutz.
Mit dem Salz- und Weinhandel erlebte Guérande im Mittelalter ein goldenes Zeitalter. Noch heute zeugen Stadtpaläste von dieser glorreichen Ära und lassen vermuten, wie es sich zu damaliger Zeit hier lebte.
Französische Atlantikküste: Surfen zwischen Biscarrosse und Capbreton
Wind, Wellen und Gezeiten machen das Surfen an der französischen Atlantikküste zu einer Herausforderung jedoch finden sowohl Neulinge als auch Kenner hier den idealen Spot: Ein Ritt auf den Wellen des Atlantiks gehört bei einer Reise in den Südwesten Frankreichs unbedingt dazu. Zahlreiche Surfschulen sind hier – aufgrund der Qualität der Leistungen und ihres nachhaltigen Ansatzes – mit dem Gütesiegel „Qualité Tourisme“ ausgezeichnet. Hossegor, Seignosse, Capbreton, Labenne, Biscarosse: Die Liste an Surfspots ist lang. Biscarosse zählt gleich vier renommierte Strände zum Surfen; seit den 1950er Jahren gilt der Ort als Eldorado für Wellenreiter.
Der Ort Saint-Jean-de-Monts: Strandidyll in der Vendée
Saint-Jean-de-Monts liegt an der Nordküste der Vendée, südlich der Insel Noirmoutier. Insgesamt 22 Strände auf 19 Kilometern zählt der Küstenort. Gepaart mit durchschnittlich 2.300 Sonnenstunden pro Jahr ist der Badeort das Aushängeschild der „Côte de Lumière“ und gilt als einer der sonnenreichsten Küstenabschnitte an der Atlantikküste.
Doch in Saint-Jean-de-Monts werden nicht nur diejenigen fündig, die Sonne, Strand und Meer suchen: Trailrunning-Parcours, Nordic-Walking-Routen sowie zahlreiche Rad- und Wanderwege locken Aktivurlauber in das angrenzende Waldgebiet und die Umgebung.